Kubaturberechnung beim Haus/Wohnung – Beispiel

Die Kubatur, ein Schlüsselbegriff im Bauwesen, bezeichnet das Volumen eines Gebäudes oder einer Wohnung. Diese Größe ist von entscheidender Bedeutung in vielen Bereichen der Bauplanung und -ausführung. Von der ersten Entwurfsphase eines Gebäudes bis hin zur finalen Berechnung der Baukosten spielt die Kubatur eine zentrale Rolle. Sie beeinflusst nicht nur die architektonische Gestaltung, sondern auch technische Aspekte wie die Heiz- und Kühlbedürfnisse eines Gebäudes. In diesem Artikel widmen wir uns der Frage, was genau unter Kubatur zu verstehen ist, warum sie so wichtig ist und wie sie berechnet wird.

Kubaturberechnung beim Haus/Wohnung - Beispiel
Kubaturberechnung beim Haus/Wohnung – Beispiel

Definition und Bedeutung der Kubatur

Die Kubatur eines Gebäudes ist das dreidimensionale Maß seines gesamten Volumens. Sie wird in Kubikmetern (m³) angegeben und umfasst alle Teile des Gebäudes, einschließlich Wände, Decken, Böden und Dachräume. Diese Berechnung ist nicht nur für die Erstellung von Bauplänen und die Schätzung von Materialmengen wichtig, sondern auch für rechtliche und finanzielle Aspekte. So wird die Kubatur beispielsweise herangezogen, um die Einhaltung von Bauvorschriften zu überprüfen oder die Grundlage für die Berechnung von Baukosten und Steuern zu bilden.

Warum ist die Kubaturberechnung wichtig?

Die genaue Berechnung der Kubatur ist aus mehreren Gründen entscheidend. Zunächst ermöglicht sie eine präzise Kostenschätzung, was für Bauherren, Investoren und Architekten gleichermaßen wichtig ist. Eine Unterschätzung des Volumens kann zu Budgetüberschreitungen führen, während eine Überschätzung unnötige Kosten verursachen kann. Des Weiteren ist die Kubatur für die Einhaltung baurechtlicher Vorschriften unerlässlich. Viele Bauordnungen setzen Grenzen für das Volumen von Gebäuden, um eine angemessene Dichte und Nutzung des Raums zu gewährleisten. Schließlich spielt die Kubatur auch eine Rolle bei der Energieeffizienz eines Gebäudes. Das Volumen beeinflusst den Wärme- und Energiebedarf, was wiederum für die Planung von Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen relevant ist.

Im Plan7Architekt lassen sich Wandflächen automatisch berechnen
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Grundlagen der Kubaturberechnung

Die Kubaturberechnung ist ein wesentlicher Bestandteil der Bauplanung und -ausführung. Sie basiert auf mathematischen Formeln zur Bestimmung des Volumens von Gebäuden, die in der Regel als Quader oder Prismen modelliert werden. Diese geometrischen Formen repräsentieren die Grundstruktur der meisten Gebäude und Wohnungen.

Formeln zur Volumenberechnung

Volumen eines Quaders

Die Formel zur Berechnung des Volumens eines Quaders ist eine der grundlegendsten in der Architektur. Ein Quader ist ein dreidimensionales Objekt mit rechteckigen Flächen, was typisch für viele Gebäudestrukturen ist. Die Formel lautet:

Volumen = Länge x Breite x Höhe

Diese Formel wird verwendet, um das Volumen von einzelnen Stockwerken oder Räumen zu berechnen, die quaderförmig sind.

Volumen eines Prismas

Ein Prisma ist ein Körper mit einer polygonalen Grundfläche (z.B. ein Dreieck oder Viereck) und rechteckigen Seitenflächen. Die Formel für das Volumen eines Prismas lautet:

Volumen = Grundfläche x Höhe

Diese Formel findet vor allem bei Dachgeschossen Anwendung, die häufig die Form eines Prismas haben, insbesondere bei Satteldächern.

Beispielrechnung für ein Einfamilienhaus

Betrachten wir ein Einfamilienhaus mit einem Kellergeschoss, einem Erdgeschoss und einem Dachgeschoss mit Satteldach. Die Maße des Hauses seien: Länge 10 Meter, Breite 8 Meter und eine Höhe von 2,5 Metern pro Etage. Das Dachgeschoss hat ein Satteldach mit einer Höhe von 2,5 Metern.

  • Kellergeschoss und Erdgeschoss: Beide Etagen sind quaderförmig. Das Volumen jeder Etage berechnet sich als 10m x 8m x 2,5m = 200m³.
  • Dachgeschoss: Hier wird das Volumen eines Prismas berechnet. Die Grundfläche des Daches ist ein Dreieck. Bei einer gleichmäßigen Dachneigung ergibt sich eine Dreiecksfläche von 1/2 x 8m x 2,5m = 10m². Das Volumen des Dachgeschosses ist dann 10m² x 10m = 100m³.

In diesem Beispiel ergibt sich somit eine Gesamtkubatur des Hauses von 200m³ (Keller) + 200m³ (Erdgeschoss) + 100m³ (Dachgeschoss) = 500m³. Diese Berechnung zeigt, wie die Kubatur eines einfachen Einfamilienhauses ermittelt wird, wobei die Formeln für Quader und Prismen zur Anwendung kommen.

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Im Plan7Architekt werden Bruttoflächen automatisch berechnet

Besonderheiten bei der Kubaturberechnung

Die Kubaturberechnung eines Gebäudes kann verschiedene Besonderheiten aufweisen, die berücksichtigt werden müssen, um genaue Ergebnisse zu erzielen. Diese Besonderheiten beziehen sich auf die unterschiedlichen Arten des berechneten Volumens und die architektonischen Merkmale des Gebäudes.

Unterschied zwischen Brutto-Rauminhalt (BRI) und umbautem Raum (UR)

Die Kubaturberechnung unterscheidet grundsätzlich zwischen zwei Arten des Rauminhalts: dem Brutto-Rauminhalt (BRI) und dem umbauten Raum (UR).

  1. Brutto-Rauminhalt (BRI): Der BRI umfasst das gesamte Volumen des Gebäudes, einschließlich aller Wände, Decken und Dächer. Er wird oft für die Berechnung der Gesamtbaukosten und für die Einhaltung bestimmter Bauvorschriften verwendet.
  2. Umbauter Raum (UR): Der UR bezieht sich hingegen nur auf die nutzbaren Flächen innerhalb des Gebäudes. Er ist relevant für die Berechnung von Wohn- und Nutzflächen sowie für bestimmte steuerliche Bewertungen.

Berücksichtigung von Dachschrägen und anderen architektonischen Besonderheiten

Bei der Kubaturberechnung müssen auch architektonische Besonderheiten wie Dachschrägen, Erker oder unregelmäßige Raumformen berücksichtigt werden. Diese Elemente können die Berechnung komplizierter machen, da sie von den Standardformen eines Quaders oder Prismas abweichen.

  • Dachschrägen: Bei Gebäuden mit Dachschrägen muss das Volumen des Dachgeschosses oft mit der Formel für das Volumen eines Prismas berechnet werden. Hierbei ist es wichtig, die richtige Höhe des Dachgeschosses zu ermitteln, die sich aus der Neigung des Daches ergibt.
  • Erker und unregelmäßige Raumformen: Bei Gebäuden mit Erkern oder anderen unregelmäßigen Formen kann es notwendig sein, das Gebäude in mehrere Teile zu unterteilen und das Volumen jedes Teils separat zu berechnen. Anschließend werden die einzelnen Volumina zum Gesamtvolumen addiert.
Im Plan7Architekt kann die Wohnfläche auch nach WoFlV berechnet werden
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Normen und Richtlinien

Die Kubaturberechnung im Bauwesen orientiert sich an spezifischen Normen und Richtlinien, die sicherstellen, dass die Berechnungen einheitlich und gemäß anerkannten Standards durchgeführt werden. Diese Normen sind entscheidend für die Genauigkeit und Rechtskonformität der Kubaturberechnung.

Bedeutung der DIN 277-1

Die DIN 277-1 ist eine zentrale Norm im deutschen Bauwesen, die die Grundflächen und Rauminhalte im Hochbau regelt. Sie definiert, wie die Ermittlung des Volumens oder Rauminhalts von Bauwerken zu erfolgen hat.

  • Anwendungsbereich: Die DIN 277-1 wird verwendet, um Aussagen über Planung, Bauausführung und Nutzung von Bauwerken zu treffen. Sie ist maßgeblich für die Berechnung des umbauten Raumes und des Brutto-Rauminhalts.
  • Bedeutung für die Baukosten: Auf Grundlage des umbauten Raumes gemäß DIN 277-1 können Baukosten nach DIN 267 – Kosten im Bauwesen – und einzelne Kostengruppen nach DIN 276 als Mengen- und Bezugseinheiten ermittelt werden. Ebenso ist sie relevant für die Bestimmung der Nutzungskosten im Hochbau nach DIN 18960.

Weitere relevante Begriffe gemäß DIN 277

Im Zusammenhang mit der Kubatur sind weitere Begriffe gemäß DIN 277 relevant, die verschiedene Aspekte der Flächen- und Raumgestaltung eines Bauwerks beschreiben:

  • Grundfläche des Bauwerks: Diese umfasst Begriffe wie Brutto-Grundfläche (BGF), Konstruktions-Grundfläche (KGF), Netto-Raumfläche (NRF), Nutzfläche (NUF), Technikfläche (TF) und Verkehrsfläche (VF).
  • Rauminhalt des Bauwerks: Hierzu zählen der Brutto-Rauminhalt (BRI), der Netto-Rauminhalt (NRI) und der Konstruktions-Rauminhalt (KRI).
  • Grundfläche des Grundstücks: Diese beinhaltet die Grundstücksfläche (GF), die bebaute Fläche (BF), die umbaute Fläche (UF) und die Außenanlagenfläche (AF).

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