Grunderwerbsteuer beim Hausbau – das solltest du wissen

Was ist die Grunderwerbsteuer?

Die Grunderwerbsteuer ist eine Steuer, die beim Erwerb eines Grundstücks anfällt. Sie gehört zu den Verkehrsteuern und wird in Deutschland auf den Kaufpreis von Grundstücken erhoben. Diese Steuer ist eine wichtige Einnahmequelle für die Bundesländer und wird von diesen auch individuell festgelegt.

Wann fällt die Grunderwerbsteuer an?

Kauf eines Grundstücks

Die Grunderwerbsteuer wird fällig, sobald ein Grundstück den Besitzer wechselt. Dies betrifft den Kauf von Grundstücken sowie auch von bebauten und unbebauten Grundstücken. Entscheidend ist hierbei der Abschluss eines Kaufvertrags. Sobald dieser Vertrag notariell beurkundet wird, entsteht die Verpflichtung zur Zahlung der Grunderwerbsteuer.

Hausbau

Beim Hausbau fällt die Grunderwerbsteuer in der Regel nur auf das Grundstück an, nicht auf das darauf errichtete Gebäude. Es gibt jedoch Ausnahmen, insbesondere wenn Grundstück und Haus aus einer Hand erworben werden. In solchen Fällen kann die Grunderwerbsteuer auch auf den Gesamtpreis inklusive Baukosten erhoben werden.

Höhe der Grunderwerbsteuer

Bundesweite Unterschiede

Die Höhe der Grunderwerbsteuer variiert je nach Bundesland. Hier eine Übersicht der Steuersätze (Stand 2023):

Berechnungsbeispiele

Wenn Sie ein Grundstück in Bayern für 100.000 Euro kaufen, beträgt die Grunderwerbsteuer 3.500 Euro (3,5%). In Nordrhein-Westfalen würden bei demselben Kaufpreis 6.500 Euro (6,5%) anfallen.

Wer muss die Grunderwerbsteuer bezahlen?

In der Regel ist der Käufer eines Grundstücks zur Zahlung der Grunderwerbsteuer verpflichtet. Dies wird im notariellen Kaufvertrag festgehalten. Der Käufer muss die Steuer innerhalb von einem Monat nach Erhalt des Steuerbescheids bezahlen.

Möglichkeiten zur Senkung der Grunderwerbsteuer

Freistellungen und Ausnahmen

Es gibt bestimmte Freistellungen und Ausnahmen, bei denen keine oder eine reduzierte Grunderwerbsteuer anfällt. Dazu gehören unter anderem Grundstücksübertragungen innerhalb der Familie oder zwischen Ehepartnern.

Strategien zur Steueroptimierung

Durch eine getrennte Beurkundung von Grundstückskauf und Bauvertrag kann die Grunderwerbsteuer auf den Grundstücksanteil begrenzt werden. Dies ist besonders dann sinnvoll, wenn Grundstück und Haus nicht aus einer Hand gekauft werden.

Anmeldung und Zahlung der Grunderwerbsteuer

Prozess

Nach Abschluss des Kaufvertrags meldet der Notar den Vorgang an das zuständige Finanzamt. Der Käufer erhält daraufhin einen Steuerbescheid. Die Steuer muss dann innerhalb eines Monats bezahlt werden.

Fristen und Termine

Wichtig ist, dass die Grunderwerbsteuer rechtzeitig bezahlt wird, da sonst Verzugszinsen anfallen können. Der Notar veranlasst in der Regel die rechtzeitige Anmeldung, aber die Zahlung liegt in der Verantwortung des Käufers.

Steuerliche Vorteile beim Hausbau

Förderungen und Zuschüsse

Beim Hausbau gibt es verschiedene staatliche Förderungen und Zuschüsse, die die finanzielle Belastung mindern können. Dazu gehören unter anderem das Baukindergeld und Förderprogramme der KfW-Bank.

Absetzbarkeit der Kosten

Einige Kosten, die im Zusammenhang mit dem Hausbau entstehen, können steuerlich geltend gemacht werden. Dazu gehören beispielsweise Handwerkerleistungen und haushaltsnahe Dienstleistungen, die in der Einkommensteuererklärung berücksichtigt werden können.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

• Fällt die Grunderwerbsteuer auch bei Erbschaften an? Nein, bei Erbschaften wird keine Grunderwerbsteuer fällig.
• Kann die Grunderwerbsteuer bei einem Rücktritt vom Kaufvertrag zurückgefordert werden? Ja, wenn der Kaufvertrag rückgängig gemacht wird, kann die bereits gezahlte Grunderwerbsteuer zurückgefordert werden.
• Gibt es eine Frist für die Zahlung der Grunderwerbsteuer? Die Steuer muss innerhalb eines Monats nach Erhalt des Steuerbescheids bezahlt werden.

Fazit

Die Grunderwerbsteuer ist ein wichtiger Aspekt beim Kauf eines Grundstücks und beim Hausbau. Es ist wichtig, sich über die regionalen Unterschiede und die möglichen Ausnahmen zu informieren, um die finanziellen Belastungen optimal zu planen.