Welche Dachgauben Arten gibt es? – Plan7Architekt

Dachgauben spielen eine zentrale Rolle im modernen Dachausbau. Sie sind nicht nur architektonische Elemente, die das äußere Erscheinungsbild eines Hauses prägen, sondern erfüllen auch wichtige funktionale Aufgaben. Durch den Einbau einer Dachgaube wird der unter dem Dach liegende Raum aufgewertet, indem zusätzlicher Wohnraum geschaffen und die Lebensqualität durch mehr Licht und bessere Belüftung erhöht wird. Gerade in städtischen Gebieten, wo der Platz oft begrenzt ist, bietet der Ausbau des Dachgeschosses eine wertvolle Möglichkeit, den vorhandenen Wohnraum effizient zu nutzen.

Übersicht der Dachgaubenarten

Schleppdachgaube

Die Schleppdachgaube zählt zu den ältesten und am weitesten verbreiteten Dachgaubenarten. Ihr charakteristisches Merkmal ist die rechteckige Fensterfront, die von einem flach geneigten Dach und dreieckförmigen Seitenwänden umrahmt wird. Diese Gaubenart fügt sich harmonisch in das Gesamtbild des Daches ein, da sie oft mit denselben Ziegeln wie das Hauptdach gedeckt wird. Dies erweckt den Eindruck, als wäre das Dach lediglich eingeschnitten und angehoben worden. Die Schleppdachgaube eignet sich besonders für Regionen mit steileren Dächern, wie sie beispielsweise in Baden-Württemberg häufig zu finden sind. Ihre Beliebtheit verdankt sie nicht nur ihrer ästhetischen Anpassungsfähigkeit, sondern auch ihrer Fähigkeit, effektiv zusätzlichen Wohnraum und Licht zu schaffen.

Schleppgaube im Plan7Architekt
Schleppgaube im Plan7Architekt

Flachdachgaube

Die Flachdachgaube unterscheidet sich von der Schleppdachgaube durch ihr, wie der Name schon sagt, flaches Dach. Diese Gaubenart ist unabhängig von der Neigung des Hauptdaches und eignet sich daher auch für Gebäude mit flacheren Dächern. Die geringfügige Neigung des Daches sorgt für die notwendige Entwässerung. Trotz ihres Potenzials für einen erheblichen Raumgewinn kann die Flachdachgaube aufgrund ihrer massiveren Erscheinung architektonisch herausfordernd sein. Dies lässt sich jedoch durch eine sorgfältige Auswahl der Baumaterialien ausgleichen. Im Gegensatz zur Schleppdachgaube wird das Dach der Flachdachgaube häufig mit Metallen wie Kupfer oder Titanzink verkleidet, was ihr ein modernes und stilvolles Aussehen verleiht.

Satteldachgaube

Die Satteldachgaube ist eine der traditionsreichsten Gaubenarten und wurde bereits im Mittelalter verwendet. Ihre Konstruktion ist einfach, aber effektiv: An der Gaubenfront befindet sich ein rechteckiges Fenster, flankiert von zwei kleinflächigen Dreieckseiten. Das Satteldach der Gaube steht im rechten Winkel zum Dachfirst und bildet ein Dreieck aus zwei gespiegelt geneigten Dachhälften. Für die Satteldachgaube ist eine Mindestdachneigung von 30° erforderlich. Die Eindeckung des Gaubendaches erfolgt meist mit dem gleichen Material wie das Hauptdach. Die Seitenteile und das Dreieck über dem Fenster können aus verschiedenen Materialien wie Metall, Holz oder Schiefer gefertigt werden. Satteldachgauben sind aufgrund ihrer einfachen Konstruktion kostengünstig und bieten gleichzeitig vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten.

Satteldachgaube im Plan7Architekt
Satteldachgaube im Plan7Architekt

Spitzgaube

Die Spitzgaube, auch als Dreiecksgaube bekannt, unterscheidet sich von der Satteldachgaube durch das Fehlen von Seitenwänden. Die beiden Dachflächen der Gaube bilden jeweils ein Dreieck, was der Gaube ihren namensgebenden spitz zulaufenden Charakter verleiht. Diese Form begrenzt allerdings den Lichteinfall und trägt weniger zum Wohnraumgewinn bei. Die Spitzgaube ist besonders auf Dächern mit geringer Fläche beliebt und wird oft als architektonisches Stilmittel eingesetzt. Ihre kompakte Größe und einfache Konstruktion machen sie zu einer kostengünstigen Option für Bauherren.

Spitzgaube im Plan7Architekt
Spitzgaube im Plan7Architekt

Walmdachgaube

Die Walmdachgaube ähnelt in ihrem Aufbau der Satteldachgaube, mit dem wesentlichen Unterschied, dass die Vorderseite der Gaube einen Walm aufweist – eine zusätzliche Dachfläche mit derselben Neigung wie das Hauptdach. Diese Konstruktion macht die Walmdachgaube aufwendiger und somit teurer in der Herstellung. Sie bietet jedoch verschiedene Gestaltungsoptionen, wie etwa die Wahl zwischen einer Gaube mit oder ohne First oder einer mit Krüppelwalm. Die Walmdachgaube ist bekannt für ihren großen Wohnraumgewinn und ihre ästhetische Anziehungskraft.

Walmgaube im Plan7Architekt
Walmgaube im Plan7Architekt

Trapezgaube

Die Trapezgaube erhält ihren Namen von der trapezförmigen Fensterfront. Sie ähnelt in ihrer Bauweise der Schleppgaube, verfügt jedoch über zwei schräg verlaufende Dachflächen anstelle von senkrechten Seitenwänden. Diese Dachflächen müssen eine Neigung von mindestens 15° aufweisen, um die gleichen Dachziegel wie das Hauptdach verwenden zu können. Die Trapezgaube bietet einen erheblichen Wohnraumgewinn und ermöglicht den Einbau großzügiger Fenster. Aufgrund ihrer Größe eignet sie sich besonders für Dächer mit ausreichender Fläche.

Trapezgaube im Plan7Architekt
Trapezgaube im Plan7Architekt

Fledermausgaube

Die Fledermausgaube ist eine der elegantesten Dachgaubenarten. Ihre Front verläuft wellenförmig, was eine anspruchsvolle Konstruktion erfordert. Diese Gaubenart ist besonders in Norddeutschland bei reetgedeckten Häusern beliebt, da sich das Reet gut an die geschwungene Form anpasst. Trotz ihres geringen Platzangebots für Fenster und dem damit verbundenen eingeschränkten Lichteinfall ist die Fledermausgaube aufgrund ihrer optischen Wirkung sehr beliebt.

Fledermausgaube im Plan7Architekt
Fledermausgaube im Plan7Architekt

Rundgaube

Die Rundgaube umfasst zwei Varianten: die Tonnendachgaube und die Segmentbogengaube. Die Tonnendachgaube zeichnet sich durch eine halbkreisförmige Bedachung aus, die nahtlos in die Seitenwände übergeht. Die Segmentbogengaube hingegen weist einen Segmentbogen auf, der entweder bündig mit den Seitenwänden abschließt oder über diese hervorsteht. Für die Eindeckung dieser Gaubenart werden keine Dachziegel, sondern Metallbleche wie Kupfer oder Titanzink verwendet. Rundgauben bieten einen großen Raumgewinn, können aber aufgrund ihrer komplexen Konstruktion und massiven Erscheinung herausfordernd sein.

Tonnengaube im Plan7Architekt
Tonnengaube im Plan7Architekt

 

Dachgaubenart Vorteile Nachteile
Schleppdachgaube – Ästhetisch ansprechend und harmoniert gut mit dem Hauptdach. Geeignet für Regionen mit steileren Dächern. Effektiver Wohnraum- und Lichtgewinn. – Erfordert ein ausreichend steiles Hauptdach. Begrenzte Gestaltungsmöglichkeiten im Vergleich zu anderen Gaubenarten.
Flachdachgaube – Bietet einen großen Wohnraumgewinn, auch bei flachen Dächern. Flexible Gestaltungsmöglichkeiten durch verschiedene Verkleidungsmaterialien. – Kann architektonisch klobig wirken. Spezielle Anforderungen an die Dachneigung und Entwässerung.
Satteldachgaube – Einfache und traditionelle Konstruktion. Vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten. Kostengünstig in der Herstellung. – Mindestens 30° Dachneigung erforderlich. Kann bei modernen Gebäuden stilistisch deplatziert wirken.
Spitzgaube – Ideal für kleinere Dächer und begrenzte Flächen. Architektonisch interessant als Stilmittel. – Bietet weniger Lichtgewinn und Wohnraum als andere Gaubenarten. Eingeschränkte Gestaltungsoptionen.
Walmdachgaube – Großer Wohnraumgewinn. Ästhetisch ansprechend und vielseitig gestaltbar. – Aufwendigere und teurere Konstruktion. Erfordert mehr Planung und Fachkenntnis.
Trapezgaube – Erheblicher Wohnraumgewinn. Ermöglicht den Einbau großer Fenster. Interessante optische Wirkung. – Benötigt viel Platz auf dem Dach. Komplexere Konstruktion als einfachere Gaubenarten.
Fledermausgaube – Einzigartige und elegante Erscheinung. Besonders beliebt in bestimmten Regionen (z.B. Norddeutschland). – Aufwendige Bauweise und schwierig zu dämmen. Bietet weniger Fensterfläche und damit begrenzten Lichteinfall.
Rundgaube – Großer Wohnraumgewinn und besondere Optik. Vielseitige Gestaltungsmöglichkeiten. – Dachbedeckung nur mit Metallblech möglich. Komplexe Baukonstruktion und potenziell massives Erscheinungsbild.

Baurechtliche Aspekte

Beim Planen und Bauen von Dachgauben sind baurechtliche Aspekte von entscheidender Bedeutung. Unabhängig davon, ob es sich um einen Neubau oder einen Altbau handelt, müssen bestimmte rechtliche Rahmenbedingungen beachtet werden. Diese Regelungen variieren je nach Bundesland und können erheblichen Einfluss auf das Bauprojekt haben.

Bauordnungen der Bundesländer

Zunächst ist es wichtig, die Bauordnung des jeweiligen Bundeslandes zu berücksichtigen. Diese legt fest, welche Anforderungen an den Bau von Dachgauben gestellt werden. In einigen Fällen ist eine Baugenehmigung erforderlich, während in anderen ein vereinfachtes Genehmigungsverfahren oder sogar eine Genehmigungsfreiheit für bestimmte Arten von Dachgauben besteht. Es ist ratsam, sich frühzeitig beim zuständigen Bauamt zu informieren, um alle notwendigen Schritte korrekt einzuhalten.

Antragsverfahren und Genehmigungen

Für die meisten Dachgaubenprojekte ist ein Antrag auf Baugenehmigung notwendig. Dieser Antrag muss in der Regel Bauzeichnungen und Statikberechnungen der geplanten Dachgauben beinhalten. Bei der Verwendung von Fertiggauben kann dieser Aufwand oft reduziert werden, da hierfür bereits vorgefertigte Unterlagen existieren. In einigen Bundesländern sind Dachgauben bis zu einer bestimmten Größe genehmigungsfrei, was jedoch vorab geklärt werden sollte.

Besonderheiten bei Bestandsbauten

Beim Einbau von Dachgauben in Bestandsbauten sind zusätzliche Aspekte zu beachten. Die vorhandene Bausubstanz muss auf ihre Tragfähigkeit hin überprüft werden, um sicherzustellen, dass der Dachstuhl die zusätzliche Last der Dachgaube tragen kann. Außerdem kann sich durch den Einbau der Gaube die Nutzung des Raumes ändern, was wiederum Einfluss auf die baurechtliche Bewertung haben kann. Nicht zuletzt sollte bedacht werden, dass eine Dachgaube das Gesamtbild des Gebäudes verändert, was unter Umständen auch die Zustimmung der Nachbarn erfordern kann.

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