Der Rohbau ist einer der größten Kostenpunkte beim Hausbau und stellt das Grundgerüst des Gebäudes dar. Die Kosten variieren je nach Größe und Bauweise des Hauses, doch durchschnittlich liegen die Preise für den Rohbau in Deutschland zwischen 500 und 800 Euro pro Quadratmeter. Bei einem typischen Einfamilienhaus mit einer Wohnfläche von etwa 150 Quadratmetern bedeutet dies Kosten von rund 75.000 bis 120.000 Euro. Diese Summe umfasst alle grundlegenden Arbeiten, die nötig sind, um das Haus wetterfest zu machen, wie das Fundament, die Wände, das Dach und die Fassade.
Detaillierte Kostenaufstellung des Rohbaus
Bauteil | Kosten pro m² / Gesamtkosten |
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Fundament legen | 70-100 €/m² |
Wände mauern | 100-150 €/m² |
Decken einbauen | 120-150 €/m² |
Fassade erstellen | 120-150 €/m² |
Dachstuhl errichten | ca. 30.000 € |
Fundament legen
Das Fundament bildet die Basis eines jeden Hauses und sorgt dafür, dass das Gebäude stabil steht. Die Kosten für das Gießen des Fundaments liegen in der Regel zwischen 70 und 100 Euro pro Quadratmeter. Dieser Preis variiert abhängig von der Art des Fundaments (z.B. Bodenplatte, Streifenfundament) und den Bodenverhältnissen vor Ort. Ein schwieriger Untergrund oder zusätzliche Arbeiten wie eine Drainage können die Kosten erhöhen.
Wände mauern
Das Mauern der Wände gehört zu den zentralen Arbeiten im Rohbau. Hierbei sind Material und Arbeitsaufwand entscheidend für die Kosten. Für die Außenwände sind Kosten von 100 bis 150 Euro pro Quadratmeter zu veranschlagen. Dieser Preis umfasst sowohl die Kosten für das Mauerwerk als auch für den nötigen Mörtel und die Arbeitsleistung. Die Wahl des Baumaterials, wie Ziegel, Porenbeton oder Kalksandstein, beeinflusst ebenfalls die Kosten.
Decken einbauen
Die Decke des Hauses verbindet die einzelnen Stockwerke und trägt zur Stabilität des Gebäudes bei. Hier liegen die Kosten ähnlich wie beim Mauern der Wände zwischen 120 und 150 Euro pro Quadratmeter. Die genaue Höhe der Kosten hängt davon ab, ob es sich um eine massive Betondecke, eine Holzbalkendecke oder eine andere Bauweise handelt. Auch die Dämmung spielt eine Rolle in der Preisgestaltung.
Fassade erstellen
Die Fassade schützt das Gebäude vor Witterungseinflüssen und gibt dem Haus sein äußeres Erscheinungsbild. Die Kosten für die Fassade belaufen sich auf etwa 120 bis 150 Euro pro Quadratmeter. Dabei sind sowohl die Materialien für den Außenputz oder Klinker als auch die Arbeitskosten enthalten. Die Art der Fassade (z.B. verputzt, verklinkert) und eventuelle zusätzliche Dämmmaßnahmen können die Kosten beeinflussen.
Dachstuhl errichten
Der Dachstuhl bildet den Abschluss des Rohbaus und ist einer der kostspieligsten Posten. Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus belaufen sich die Kosten für den Dachstuhl auf etwa 30.000 Euro. Dies beinhaltet die Konstruktion des Dachstuhls aus Holz, den Einbau der Dacheindeckung (z.B. Ziegel, Dachpfannen) sowie die notwendige Dämmung. Die Wahl des Dachtyps (z.B. Satteldach, Flachdach) und zusätzliche Elemente wie Gauben oder Dachfenster beeinflussen ebenfalls die Kosten.
Zusätzliche Kostenpunkte
Neben den oben genannten Hauptkostenpunkten gibt es noch weitere Arbeiten, die zum Rohbau gehören und zusätzliche Kosten verursachen. Dazu zählen die Verlegung von Kanalrohren, die Einrichtung der Baustelle, der Bau eines Schornsteins sowie der Einbau von Treppen. Diese Posten sollten bei der Budgetplanung nicht vergessen werden und können mehrere Tausend Euro kosten.
Faktoren, die die Rohbaukosten beeinflussen
Materialwahl
Die Wahl der Baumaterialien hat einen großen Einfluss auf die Rohbaukosten. Hochwertige Materialien wie Ziegel oder Beton sind teurer als preisgünstigere Alternativen wie Porenbeton oder Kalksandstein. Auch bei der Dacheindeckung gibt es preisliche Unterschiede zwischen verschiedenen Materialien wie Tonziegeln, Betondachsteinen oder Schiefer.
Regionale Unterschiede
Die Baukosten variieren in Deutschland je nach Region. In städtischen Gebieten oder wirtschaftlich starken Regionen sind die Preise für Bauleistungen oft höher als in ländlichen Gegenden. Dies liegt unter anderem an den höheren Löhnen und Materialkosten in diesen Regionen.
Bauunternehmen und Handwerkerkosten
Die Wahl des Bauunternehmens und der beauftragten Handwerker hat ebenfalls einen erheblichen Einfluss auf die Rohbaukosten. Es lohnt sich, verschiedene Angebote einzuholen und diese genau zu vergleichen. Dabei sollten nicht nur die Preise, sondern auch die Qualität der Arbeit und die Referenzen des Unternehmens berücksichtigt werden.
Tipps zur Kostensenkung
Eigenleistungen: Wo können Bauherren selbst Hand anlegen?
Wer handwerklich begabt ist und über das nötige Know-how verfügt, kann durch Eigenleistungen im Rohbau Kosten sparen. Tätigkeiten wie das Verlegen von Rohren, das Einrichten der Baustelle oder kleinere Mauerarbeiten können selbst übernommen werden. Dies setzt jedoch voraus, dass ausreichend Zeit und Fachkenntnisse vorhanden sind, um die Arbeiten fachgerecht auszuführen.
Verhandeln und Angebote vergleichen
Es ist ratsam, nicht das erstbeste Angebot eines Bauunternehmens anzunehmen, sondern mehrere Angebote einzuholen und diese sorgfältig zu vergleichen. Oft lassen sich durch Verhandlungen mit den Baufirmen Preisnachlässe erzielen. Auch der Einkauf von Materialien in Eigenregie kann Kosten senken, wenn günstige Bezugsquellen genutzt werden.