Die Bruttogeschossfläche (BGF) bezieht sich auf die Gesamtfläche eines einzelnen Geschosses eines Gebäudes, einschließlich der Flächen der Wände und technischen Anlagen innerhalb dieses Geschosses. Diese Definition ist besonders relevant im Kontext der Planung, des Baus und der Bewertung von Immobilien, wobei die genaue Bedeutung und Berechnungsmethode der BGF je nach Land variieren kann. In Ländern wie Deutschland, Österreich und der Schweiz existieren spezifische Richtlinien und Normen, die für die Ermittlung der BGF herangezogen werden. Eine präzise Bestimmung der Bruttogeschossfläche ist entscheidend, da sie einen wesentlichen Faktor für die architektonische Planung und rechtliche Bewertung von Bauvorhaben darstellt.
Definition und Anwendung
Deutschland
In Deutschland wird der Begriff Bruttogeschossfläche nicht explizit in der Baunutzungsverordnung oder der DIN 277 verwendet, und die Verwendung des Begriffs in Kombination mit Geschossfläche kann zu Verwechslungen führen. Stattdessen wird oft von der Brutto-Grundfläche (BGF) gesprochen, die sich auf die Summe aller Flächen eines Gebäudes bezieht. Die DIN 277 bietet eine klare Richtlinie für die Berechnung der Brutto-Grundfläche, indem sie alle überdeckten Flächen eines Gebäudes einschließt, was eine einheitliche Basis für die Planung und Bewertung von Bauvorhaben ermöglicht.
Österreich
In Österreich wird die Bruttogeschossfläche im Baugesetz der einzelnen Bundesländer definiert. Sie bezeichnet die Fläche eines Geschosses, die von den Außenwänden umschlossen wird, einschließlich der Außenwände selbst. Diese Definition entspricht der Brutto-Grundfläche eines Geschosses nach DIN 277. Die Berechnung der BGF kann je nach Gemeinde variieren, was die Notwendigkeit einer genauen Auseinandersetzung mit den lokalen Vorschriften unterstreicht.
Berechnung der Bruttogeschossfläche
Die Berechnung der Bruttogeschossfläche erfolgt nach den jeweiligen nationalen Normen und Richtlinien, wie der DIN 277 in Deutschland oder der ÖNORM B 1800 in Österreich. Dabei werden alle Flächen innerhalb der Außenmauern eines Geschosses erfasst, einschließlich Nutz-, Wohn-, und Nebenflächen sowie der Flächen der Wände und technischen Anlagen. Die genaue Erfassung und Zuordnung dieser Flächen ist entscheidend, besonders bei Gebäuden mit komplexen Strukturen oder besonderen architektonischen Elementen.
In Österreich bietet die ÖNORM B 1800 detaillierte Vorgaben für die Ermittlung von Flächen und Rauminhalten von Bauwerken, was eine einheitliche Berechnungsgrundlage sicherstellt. Die Messung von Außenmauer zu Außenmauer ist ein kritischer Schritt in der Berechnung der BGF, der die Bruttogeschossfläche von anderen Flächenmaßen wie der Netto-Grundfläche abgrenzt.