Die Kosten für den Hausbau mit Grundstück können stark variieren und hängen von mehreren Faktoren ab. Im Durchschnitt sollten Bauherren in Deutschland jedoch mit Gesamtkosten zwischen 250.000 und 500.000 Euro rechnen. Diese Preisspanne ist breit gefächert, da sowohl die Lage des Grundstücks als auch die gewählte Bauweise erheblichen Einfluss auf die Kosten haben. Zu den wesentlichen Kostenpunkten zählen der Grundstückspreis, die Baukosten und verschiedene Nebenkosten.
Kostenfaktoren im Detail
Grundstückskosten
Der Preis des Grundstücks ist einer der entscheidendsten Faktoren bei der Planung eines Hausbaus. Hierbei spielt die Lage eine zentrale Rolle. In städtischen Gebieten oder Ballungsräumen sind die Grundstückspreise in der Regel deutlich höher als in ländlichen Regionen. Der Quadratmeterpreis kann je nach Region zwischen 50 und 2.000 Euro liegen.
Ein weiterer Punkt, der die Grundstückskosten beeinflusst, ist die Größe des Grundstücks. Größere Grundstücke sind zwar teurer, bieten aber auch mehr Spielraum für individuelle Gestaltungsmöglichkeiten.
Neben dem reinen Kaufpreis für das Grundstück fallen oft auch Erschließungskosten an. Diese umfassen die Kosten für den Anschluss an das öffentliche Straßennetz, die Kanalisation, Strom-, Wasser- und Gasleitungen sowie Telekommunikationsnetze. Die Höhe dieser Kosten variiert stark, abhängig von der Lage und dem Erschließungszustand des Grundstücks, und kann zwischen 5.000 und 30.000 Euro liegen.
Baukosten
Die Baukosten sind der größte Kostenpunkt beim Hausbau und können in verschiedene Kategorien unterteilt werden:
Rohbaukosten
Die Rohbaukosten umfassen alle Arbeiten, die notwendig sind, um das Grundgerüst des Hauses zu errichten. Dazu gehören unter anderem die Erdarbeiten, die Fundamentierung, der Bau der Außen- und Innenwände sowie des Dachs. Die Kosten für den Rohbau hängen stark von der Bauweise und den verwendeten Materialien ab. Im Durchschnitt können Bauherren hier mit Kosten von etwa 1.000 bis 1.500 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche rechnen.
Ausbaukosten
Unter die Ausbaukosten fallen alle Arbeiten, die das Haus bewohnbar machen. Dazu zählen die Installation von Heizung, Sanitäranlagen und Elektrik sowie der Innenausbau, also das Verputzen der Wände, der Einbau von Fenstern und Türen und die Verlegung von Bodenbelägen. Die Ausbaukosten können je nach gewählter Ausstattung und Ausführungsqualität stark variieren. In der Regel sollten Bauherren hier mit etwa 500 bis 1.000 Euro pro Quadratmeter rechnen.
Fertigstellungskosten
Die Fertigstellungskosten decken alle übrigen Arbeiten ab, die notwendig sind, um das Haus vollständig bezugsfertig zu machen. Hierzu gehören unter anderem die Malerarbeiten, der Einbau der Küche und von Einbaumöbeln, die Gestaltung der Außenanlagen sowie die Errichtung von Zäunen oder Garagen. Auch hier sind die Kosten stark abhängig von den individuellen Wünschen und der Ausführung. Durchschnittlich belaufen sich die Fertigstellungskosten auf etwa 100 bis 300 Euro pro Quadratmeter.
Nebenkosten
Die Nebenkosten beim Hausbau sollten nicht unterschätzt werden, da sie einen erheblichen Teil des Gesamtbudgets ausmachen können.
Grunderwerbsteuer
Die Grunderwerbsteuer ist eine Steuer, die beim Kauf eines Grundstücks anfällt. Sie beträgt je nach Bundesland zwischen 3,5 % und 6,5 % des Kaufpreises. Bei einem Grundstückspreis von 100.000 Euro wären dies also zwischen 3.500 und 6.500 Euro. Diese Steuer ist einmalig zu entrichten und fällt in jedem Fall an.
Notar- und Grundbuchkosten
Notar- und Grundbuchkosten sind gesetzlich vorgeschriebene Gebühren, die bei der Übertragung des Grundstücks anfallen. Der Notar erstellt den Kaufvertrag, der anschließend im Grundbuch eingetragen wird. Diese Kosten liegen in der Regel bei etwa 1,5 % bis 2 % des Kaufpreises. Bei einem Kaufpreis von 100.000 Euro wären dies also zwischen 1.500 und 2.000 Euro.
Baugenehmigung und Planungsgebühren
Für den Bau eines Hauses ist eine Baugenehmigung erforderlich, die bei der zuständigen Behörde beantragt werden muss. Die Kosten für die Baugenehmigung variieren je nach Bundesland und Umfang des Bauvorhabens, belaufen sich jedoch in der Regel auf etwa 0,5 % bis 1 % der Baukosten. Bei Baukosten von 200.000 Euro wären dies also zwischen 1.000 und 2.000 Euro.
Zusätzlich fallen Planungsgebühren für die Architektenleistungen an, die für die Erstellung der Baupläne und die Bauüberwachung zuständig sind. Diese Kosten liegen im Durchschnitt bei etwa 10 % bis 15 % der Baukosten.
Zusätzliche Kosten
Neben den genannten Hauptkostenpunkten gibt es noch weitere Ausgaben, die bei einem Hausbau nicht vergessen werden dürfen:
Versicherung
Für die Bauzeit sind verschiedene Versicherungen notwendig, um sich gegen unvorhergesehene Ereignisse abzusichern. Die wichtigsten Versicherungen sind die Bauherrenhaftpflichtversicherung, die Feuerrohbauversicherung und die Bauleistungsversicherung. Diese Versicherungen kosten zusammen etwa 1.000 bis 2.000 Euro für die gesamte Bauzeit.
Baunebenkosten
Zu den Baunebenkosten zählen verschiedene kleinere Posten, die während der Bauphase anfallen. Dazu gehören beispielsweise die Kosten für die Vermessung des Grundstücks, ein Bodengutachten zur Prüfung der Bodenbeschaffenheit sowie die Bauleitung durch den Architekten. Diese Kosten können je nach Umfang und Projektgröße stark variieren, sollten aber in der Regel zwischen 5.000 und 10.000 Euro liegen.
Beispielrechnung
Um die Kosten für einen Hausbau mit Grundstück besser nachvollziehen zu können, soll im Folgenden eine Beispielrechnung durchgeführt werden. Angenommen, es wird ein Einfamilienhaus mit einer Wohnfläche von 150 Quadratmetern auf einem 500 Quadratmeter großen Grundstück in einer mittelgroßen Stadt gebaut.
- Grundstückskosten: Bei einem Quadratmeterpreis von 300 Euro kostet das Grundstück 150.000 Euro. Hinzu kommen Erschließungskosten von etwa 20.000 Euro.
- Rohbaukosten: Bei einem Preis von 1.200 Euro pro Quadratmeter belaufen sich die Rohbaukosten auf 180.000 Euro.
- Ausbaukosten: Bei einem Preis von 800 Euro pro Quadratmeter entstehen Ausbaukosten in Höhe von 120.000 Euro.
- Fertigstellungskosten: Bei einem Preis von 200 Euro pro Quadratmeter betragen die Fertigstellungskosten 30.000 Euro.
- Nebenkosten: Grunderwerbsteuer, Notar- und Grundbuchkosten, Baugenehmigung und Planungsgebühren summieren sich auf etwa 20.000 Euro.
- Zusätzliche Kosten: Versicherungen und Baunebenkosten belaufen sich auf weitere 10.000 Euro.
Gesamtkosten: Die Gesamtkosten für dieses Beispielprojekt belaufen sich auf etwa 530.000 Euro.
Tipps zur Kostenoptimierung
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Kosten für einen Hausbau zu senken:
Preisvergleich
Ein umfassender Preisvergleich kann helfen, günstige Angebote zu finden. Dies gilt sowohl für den Kauf des Grundstücks als auch für die Auswahl der Baufirmen und Handwerker. Es lohnt sich, mehrere Angebote einzuholen und diese sorgfältig zu vergleichen.
Eigenleistung
Wer handwerklich geschickt ist, kann durch Eigenleistungen erhebliche Kosten einsparen. Arbeiten wie Malern, Tapezieren oder das Verlegen von Bodenbelägen können oft selbst übernommen werden. Dies reduziert die Lohnkosten und senkt somit die Gesamtausgaben.
Fördermöglichkeiten
Der Staat bietet verschiedene Förderprogramme an, die den Bauherren finanziell unterstützen können. Dazu gehören zinsgünstige Darlehen der KfW-Bank sowie regionale Förderungen. Es lohnt sich, sich frühzeitig über die verschiedenen Möglichkeiten zu informieren und diese in die Finanzplanung einzubeziehen.